Red Bull Salzburg

Hier wird rund um den FC Sion und Fussball im Allgemeinen diskutiert

Moderator: brüno

Benutzeravatar
Haller
Beiträge: 2755
Registriert: Di 12 Jul 2005, 20:07
Wohnort: Aarau
Kontaktdaten:

Red Bull Salzburg

Beitrag von Haller » So 24 Jul 2005, 22:01

Auch hier im Forum wurde die tragische Entwicklung bei AUSTRIA Salzburg schon mal angeschnitten. Hier entsteht der Sammelthread:

Auch bei uns ein Thema: Spruchband der Zürcher Südkurve

Bild

Heute hat Salzburg (Budget: 35 Mio. Euro) beim Aufsteiger Ried (3,2 Mio. Euro) mit 0:3 verloren.

Violett-Weisse Anhänger sorgten für einen Spielunterbruch, als sie nach 19:33 Minuten (vgl. Gründungsjahr von Austria Salzburg) Bengalen aufs Feld warfen und u.a. ein Tornetz in Brand setzten.

Das heimische Stadion wurde komplett redesigned:

Bild

und gleich noch einige Artikel aus der Presse:
Magna statt Magna Carta
Ein Fußballverein steht für Menschen. Nie für das Produkt eines Konzern.

Allzu oft passiert es ja nicht dass ich mich mit Fans solidarisiere, weil sie ja ein Kürzel für Fanatiker sind, und Fanatismus richtet mehr Schaden als Nutzen an. Wenn sich Anhänger aber nicht kritiklos anhängen lassen, wenn sie sich nicht einfach irgendwo abhängen und anderswo wieder anhängen lassen, wenn sie auf die Herkunft und Tradition beharren, die sich in elementaren Dingen wie Namen oder Farben widerspiegelt, wenn sie also - wie jetzt in Salzburg - der Geschichtslosigkeit der Schwuppdiwuppmilliardäre widersetzen und dem Großkapital zum Trotz wie ihre Väter Austria heißen und violett tragen wollen, dann haben diese Fans meine Sympathie.

Weil Fußball der Baukasten der Wirklichkeit ist und das öffentliche, das Gesellschaftliche Leben schematisch darstellt, komplizierte Vorgänge und Zusammenhänge sehr vereinfacht und plastisch auf die Stadion-Bühne bringt, sollten neben den 22 uniformierten Litfass-Typen, den Trainern und Schiedsrichtern unbedingt auch noch ein paar Herren in Zivil mit fetten Brieftaschen auf den Rasen kommen und - mitten im Spiel - dem einen oder anderen Akteur mit Geldnotenbündeln Luft zufächern, sodass alle auf den Tribünen sehen können, wie sich der Spieler vor den Augen der Fans und Herzblütler sein Leiberl vom Leib reißt, das Trikot des Gegners anzieht und ohne die geringsten Skrupel augenblicklich in die andere Richtung stürmt.

Etliche Sportjournalisten haben die Salzburger Fans darauf hingewiesen, wo ihre Lieblinge, ihre Super-Salzburger ohne die Millionen ihres neuen Besitzers jetzt wären: In der 2.Liga! Ich aber sage: Na und? In der 2.Liga gibt es alles, was es in der 1.Liga gibt: Tribünen, Spieler, Spiele, Siege, Niederlagen, Hoffnungen und Ängste. Man kann eine Mannschaft auch in der 2.Liga unterstützen, sofern sie unter ihrem richtigen Namen spielt und die Spieler Dressen in den richtigen Farben tragen. Ein Fußballverein steht für einen Ort, für die Menschen, die dort leben, gelebt haben, leben werden - nie für Einzelne und nie für das Produkt irgendeines Konzerns.

Heute gilt die Regel: Wer das Gold hat, macht die Regel. Aufgestellt hat sie einer, der das Gold hat. Jetzt halten sich alle daran. Denen, die das Gold nicht haben, bleibt auch nichts anderes übrig. Zivilisatorisch betrachtet bedeutet der Satz einen Rückfall in die dunkle Zeit vor Magna Carta. Magna setzt sich über die Magna Carta hinweg! Auch wenn der Satz, dass der Goldbesitzer die Regel macht, mittlerweile in allen Lebensbereichen Realität ist, muss man am Stehplatz zum Megafon greifen und deutlich auf den Rasen hinunterbrüllen, dass dieser Satz unmoralsich & ekelhaft ist. Und eines Tages in den Geschichtsbüchern als abschreckendes Beispiel für unsere Gegenwart verwendet wird.
(von Egyd Gstättner, 'Die Presse', 19.07.)
Party der Superlative

Red Bull bietet heute vor der Heimpremiere gegen Mattersburg
eine Show, die man im österreichischen Fußball noch nicht gesehen hat.


SALZBURG. Das erste Heimspiel von Red Bull Salzburg heute gegen Mattersburg soll alle Barrieren sprengen. Und zwar schon ehe die Partie um 19.30 Uhr angepfiffen wird. Denn Dietrich Mateschitz hat das EM-Stadion in ein Schmuckkästchen verwandeln lassen: Flachbildschirme, riesige Vidi-Walls und gesprühte Graffiti-Bullenköpfe sorgen für die optischen Reize, ein Fallschirmsprung von Extremsporter Felix Baumgartner ist in die Heimsaison-Eröffnungsshow eingebunden.

„Was am Mittwoch passiert, sprengt alle Dimensionen, das wird ein absolutes Highlight, das hat man im österreichischen Fußball noch nicht gesehen. Ein Programm, das an Höhepunkten von unserer Seite nicht zu übertreffen ist“, schwärmt Vereinsmanager Kurt Wiebach. „Alle Zuschauer, die sich überlegen, ob sie kommen, und es dann nicht tun, die versäumen etwas.“ Um
18 Uhr startet im Stadion Wals-Siezenheim das Programm, über den Inhalt will Wiebach noch nicht viel sagen. Angesagt hat sich auch hochrangiger Besuch, „von Niki Lauda bis Franz Beckenbauer und . . .“, geriet Wiebach ins Stocken: „Das sag ich noch nicht, aber so eine Prominenz hat dieses Stadion und das in Lehen noch nicht gesehen.“ Gemunkelt wird, dass eine Top-Band engagiert wurde.

Für ein Fußball-Fest soll dann auch die Mannschaft sorgen. „Wir müssen ab der ersten Partie zeigen, dass wir eine Heimmacht sind“, forderte Trainer Kurt Jara von seinem Salzburger Star-Ensemble. „Die Mannschaft muss sich rehabilitieren“, meinte der Tiroler und verwies auf den Heimvorteil auf dem neuen Kunstrasen. Die Red-Bull-Auswahl trainierte bis heute sechs Mal auf dem schnellen „FIFA Two Star“.
('Kleine Zeitung', 20.07.)
Red Bull Salzburg warnt Fußballfans

Der neuen Crew steht gegen Mattersburg heute die Heimpremiere ins Haus. Das Spiel könnte wie das gegen GAK von Protesten begleitet sein. Entgegen der Euphorie von Fans wollen andere ihre Austria samt Vereinsfarben zurückhaben.

Wiebach droht
Die Euphorie nach der Übernahme durch Red Bull in den letzten Wochen hat nun Fans des bisherigen Vereins auf den Plan gebracht:

Die "Initiative Violett-Weiß" fordert für den Auftakt gegen Mattersburg, dass im Stadion große Stille herrschen solle - keine Unterstützung für die neue Mannschaft: Weder Rufe für die Salzburger Mannschaft, noch gegen Red Bull.

Manager Kurt Wiebach hofft auf Vernunft der Fans und auf jene, die wüssten, dass ohne den Einstieg des Konzerns der Spitzenfußball in Salzburg auf lange Sicht keine Chance gehabt hätte:
"Werden für Ordnung sorgen"
"Jeder, der oder die ins Stadion kommen möchte, um vernünftigen Sport zu sehen, den empfangen wir mit offenen Armen.
Wir wollen allerdings nicht, dass ein Fußballspiel dazu missbraucht wird, um irgendwelche Unzufriedenheiten durch eine Handvoll so genannter Fans ausleben zu lassen. Wir befürchten nach Erfahrungen der letzten Zeit auch mögliche Gewalttaten.
Wir haben mit unserem Ordnungsdienst sicher genügend Leute im Stadion, die für Ordnung sorgen werden."

Keine Transparente gegen Red Bull
Es soll laut Wiebach - der vor möglichen Gewalttaten warnt - kein Verbot für jene geben, die sich Violett-Weiß kleiden, wohl aber Verbote für Transparente und offensichtliche Aktionen, die sich gegen den Konzern Red Bull richten:
"Wo kommen wir da hin?"
"Wenn es solche Transparente sind, wie wir sie am Spieltag gegen GAK gesehen haben - die auf eine klare Beleidigung unseres Unternehmens abzielen - dann haben diese Transparente in unserem eigenen Stadion nichts zu tun.
Wo kommen wir da hin, wenn wir uns im eigenen Haus beschimpfen lassen müssen?"
"Red Bull ist ein Unternehmen, dass im Marketing keine Kompromisse eingeht. Und so wie Jaguar zur Formel 1-Vergangenheit gehört, zählt auch Austria Salzburg zur Geschichte des Fußballs. Damit werden sich die Fans abfinden müssen", lautet der Kommentar eines Beobachters.
(sport.orf.at, 20.07.)
Willkommen in der Business Class (Quelle: Salzburger Nachrichten)

Früher war Red Bull punkiger Kult. Nun lässt man die Kicker tanzen, huldigt sich selbst und dem Mainstream, wie eine banale Show rund um das erste Heimspiel bewies.

BERNHARD FLIEHERSALZBURG (SN). Eine schwere E-Gitarre donnert. Haben die als Sensation AC/DC eingeflogen? Die Arena, die lange vor dem ersten Auftritt vor eigenem Publikum die Emotionen in sich saugt, bebt. Die Innenmauern zittern. Graffiti-Sprayer haben die Wände in die Farben des Konzerns, zu dem der einstige Fußballverein neuerdings gehört, getaucht. Überall lauert der rote Bulle. Von den Videowalls brüllt er drohend. Das patscherte Ex-Maskottchen Bully hat er gefressen. Die schicken Sturmtruppen sind angekommen in den VIP-Skyboxen. Das einst violett-weiße Austria-Land ist okkupiert, das jetzt eine Bullenarena ist. Hubert von Goisern hat eine neue Hymne komponiert. Ein rudimentärer, durchdringender Jodler dient künftig als Schlachtruf. Später kommt sein "Hiatamadl" zu neuer Verwendung. "Jo mei, jo mei", tönt es, wenn ein Spieler eine gelbe Karte erhält.

Der Sound bei dieser Eroberung jedenfalls ist großartig. Ein riesiges und mächtig gut ausbalanciertes Getöse machen die neu installierten Boxen. Die Anlage hat kolportierte 350.000 Euro gekostet. Nur sie hatte an diesem Abend internationales Format. In eine Liga mit Bayern München, Barca, Juve oder ManU möchte Red Bull mit seiner klug, aber wild zusammengekauften Truppe aufsteigen. Die Show ("So was hat Österreich noch nie gesehen", warb die Vereinsleitung im Vorfeld) geriet zur aufgeblasenen Bauerntheater-Popshow.

Fußball war einst eine ebenso einfache Sache wie die Popmusik. Hier gibt es drei Akkorde, die die Welt in Aufruhr versetzen mochten Dort dauert ein Spiel 90 Minuten und der Ball ist rund. Für beide gilt seit langem, was Eduardo Galeano in seinem Buch "Der Ball ist rund" schrieb: "Die Geschichte des Fußballs ist eine traurige Reise von der Lust zur Pflicht." Diese Pflicht heißt Entertainment.

In der Welt des Konzernfußballs oder der Plattenindustrie dient, was einst das Ereignis war (der Sport, die Musik), als Mittel zum Zweck zur Positionierung von Marken. Red Bull hat das immer prächtig verstanden. Lang bewegte man sich am spektakulären Rand der Gesellschaft. Das Marketing war punkig. Die Wirkung erzeugte Kult. Wer im Senegal eine Dose kaufte, durfte sich weniger als Globalisierungsgewinner denn als Outlaw fühlen. Mit Formel-1 und Fußball kehrt auch in der Außenwirkung von Red Bull die Business-Class-Langweile ein. Die Dose (aus der man im Stadion nicht trinken darf, sondern nur aus Bechern) ist seit langem kein Nischenprodukt mehr, sondern Massenware. Nun aber agiert Red Bull auch so. Aus Kult-PR wurde Mainstream-Anmache. Aus Rock 'n' Roll wurde Starmania. Das lässt die Kasse noch mehr klingeln. Jubel und Stimmung aber sind nicht garantiert.

Auch offensichtlich strategisch platzierte Claqueure in Stierkämpfer-Outfits konnten da wenig ausrichten. Bei ersten zaghaften "Steht auf"-Chören ließen sich zwei Drittel der Besucher nicht von den Sesseln reißen. Bis zum ersten Tor war es über weite Strecke so, als hätten sich Britney-Spears-Fans zu einem AC/DC-Konzert verirrt. Schweigen, Verwunderung und Verwirrung. Konsumenten und Eventbesucher peitschen keine Stimmung an. Dafür braucht es beim Pop wie beim Fußball Fans. Von denen aber boten die sonst am lautesten Singenden den größten Protest, zu dem Fans in der Lage sind: Sie kamen, aber sie schwiegen - aus Protest über die neuen, nicht mehr violett-weißen Heimdressen und über ein politisch fragwürdiges Gehabe der Neueigentümer.

Kritische Äußerungen wurden im Stadion nicht zugelassen. Den Fans wurden Transparente ("Violett-weiß seit 1933") abgenommen. Als die Mattersburger Gästefans ein Pro-Violett-Weiß-Transparent enthüllten, wurde es sofort entfernt. Die Auslöschung der Geschichte ist Marketingkonzept. Nur wo jeden Tag etwas Neues auf den Markt kommt, lässt sich Aufregung erzeugen. Im Pop vergleichbar ist das mit auf Reißbrettern der Industrie entworfenen Bands. Wo jede emotionale Tiefe und jeder künstlerische Anspruch fehlen, bleibt egal, was drin ist. Wichtig ist, was als Bild ankommt.

Für die Produktion solcher Bilder eignet sich eine Masse von 18.500 Konsumenten ideal. Willig schwänken sie die auf jedem Sessel aufgelegten Red-Bull-Tücher und dienen als kostenlose Litfaßsäulen in einer Dauerwerbesendung, die von einem Kick unterbrochen wurde.

Bei der Schaffung solcher Bilder eines heiligen Verkaufsveranstaltungsereignisses haben es die neuen, reichen Herren über den Fußball in Chelsea oder Salzburg leichter als die Strategen in der Popmusik. Musik bleibt am Ende immer Geschmackssache. Beim Fußball gibt es nach dem Schlusspfiff (meistens) einen Sieger. Ein 4:0, wie das der Salzburger am Mittwoch, mäht jedes gesellschaftskritische Argument nieder. Aus Niederlagen lerne man, heißt eine Sportweisheit. Der Glanz des Sieges aber blendet. "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel" stellt in der Bullenwelt keine Durchhalteparole mehr dar. Der Spruch wird zum Verkaufsslogan. Die Vorverkaufskasse ist nach dem Schlusspfiff geöffnet. Bezahlen mit Kredit- oder Bankomatkarte geht nicht. Hier ist Cash erwünscht.
Der Kaiser, der traut sich was

Red Bull Salzburg geht stur seinen Weg, dabei bleibt einiges auf der Strecke, zum Beispiel die Austria Salzburg - ein Kommentar ...

"Es ist egal ob man in lila, blau, grün, gelb oder was auch immer spielt, das einzig Wichtige ist, dass die Mannschaft erfolgreich spielt." So kam es aus des Kaisers Mund. Vielleicht sollte man Franz Beckenbauer dazu noch mal genauer befragen. Nicht zwischen Lachscarpaccio und Trüffelrisotto in Wals-Siezenheim sondern vor einer vollbesetzten Fan-Tribüne der Königsblauen von Schalke, der Reds von Liverpool oder der Rossoneri des AC Milan. Die Worte würden wahrscheinlich weniger flüssig von der Lippe rutschen als in Österreich.

Nicht vergleichbar

Dabei geht es längst nicht mehr nur um die Farben, der Verein Austria Salzburg existiert nicht mehr. Red Bull Salzburg klammert im Rahmen seiner Webpräsenz die durchaus präsentable Erfolgsgeschichte des Vorgänger-Klubs aus. Als 'Letzter Verein' von Thomas Winklhofer wird 'SV Wüstenrot Salzburg' angegeben... Jeder Vergleich mit vergangenen Namensänderungen ist in Anbetracht dessen unzulänglich, die Existenz der 1933 gegründeten Austria stand bisher niemals in Frage.

Diesmal ist alles anders: Red Bull Salzburg könnte genauso gut ein Lokalrivale der Violetten sein. Für die Fans der Austria - die nun mal Fans der Violetten sind und nicht Fans des Fußballs in Salzburg - hat es wenig Sinn den neuen Verein zu unterstützen. Das könnte Red Bull zum Nachteil werden, bis zur Formierung einer neuen, aktiven Fan-Szene werden wohl ein paar Saisonen gespielt sein, bis dahin heißt es womöglich: keine Choreographien, keine Schlachtgesänge und kaum Fans bei den Auswärtsspielen - gerade dort verleihen die Anhänger der Mannschaft zusätzliche Kräfte, siehe Meister Rapid.

Vergessen wurde zudem: Auch jene Fans, die in erster Linie des schönen Fußballs wegen ins Stadion pilgern, erfreuen sich am Spektakel der mit viel Aufwand betriebenen Choreographien. Aufwand und Arbeitszeit, die von den Fans freilich unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden - ein Kapital, das Red Bull undankend abgelehnt hat. Damit wurden die treuesten Fans vergrault, wenn auch mit Plasma-Bildschirmen und Graffitis eine Menge anderer Fußball-Zuschauer angezogen.

Am Rande des Erlaubten

Bei der Unterstützung durch die Fans geht es aber auch um Qualität, selbst 18.500 Zuschauer können die durch den harten Kern erzeugte Stimmung kaum ersetzen. Das wird sich bei der nächsten Niederlage bemerkbar machen, das Klirren der Prosecco-Flöten aus dem VIP-Bereich wird dann nur noch mit der Musik aus der neuen Sound-Anlage konkurrieren.

Bei der Verbeachvolleyballisierung des Fußballs wird man zudem aufpassen müssen, den legalen Rahmen nicht zu durchbrechen: Die Live-Moderation musste am Mittwoch von Schiedsrichter Plautz gestoppt werden, sie ist untersagt. Weiters wurde das Spiel per Vidi-Wall simultan im Stadion übertragen, das geht laut Bundesliga nach Anfrage von derStandard.at in Ordnung. Ein genauer Blick auf die Durchführungs-Bestimmungen der Liga verrät aber: „Simultanübertragungen auf Großbildschirmen innerhalb und außerhalb des Stadions sind untersagt.“ Ist eigentlich deutlich. Und steht für jeden frei zum Download.

Dass kritische Plakate im Sektor der Mattersburg-Fans auf Befehl von Oben entfernt wurden, überrascht eigentlich nicht mehr, die Aufmachung der Animateure und –teusen schon: Weiße Kleidung mit rotem Gürtel und Halstuch, inspiriert vom Feste des San Fermin in Pamplona. Dort werden die Bullen durch die Straßen in die Arena getrieben, des Abends finden die Stierkämpfe statt. Und dort sind die Bullen immer die Verlierer.

Quelle: www.derstandard.at
gommi
Beiträge: 312
Registriert: Di 12 Jul 2005, 22:03
Wohnort: Hamburg

Beitrag von gommi » So 24 Jul 2005, 22:13

und nochmal....mir kommt das kotzen
Benutzeravatar
pyrpo
Beiträge: 1266
Registriert: Di 12 Jul 2005, 21:53

Beitrag von pyrpo » So 24 Jul 2005, 22:35

Bild
Benutzeravatar
nike85
Beiträge: 2924
Registriert: Mi 13 Jul 2005, 09:52
Wohnort: Unterems

Beitrag von nike85 » So 24 Jul 2005, 22:41

pyrpo hat geschrieben:Bild
definitionsfrage....
denn dann dürfte der herr welcher diesen DH in die luft hält wohl kaum einen klub unterstützen welcher von CC geleitet wird.............

aber auch ich finde es scheisse, was da in österreich abgeht!
ali baba
Beiträge: 1099
Registriert: Di 19 Jul 2005, 10:42

Beitrag von ali baba » Mo 25 Jul 2005, 09:04

Da kann man nur sagen:

Alte Liebe rostet nicht!

Moderner Fussball hat mit pro oder contra CC meiner Meinung nach nicht viel zu tun. Der Geist bei den Sportvereinen hat sich gewandelt. Das muss akzeptiert werden...


Noch krasser finde ich, was bei Manchester United abgeht... Da war je letzte Woche wirklich ein guter Bericht im WB!
Benutzeravatar
Silvan
Retista
Beiträge: 5882
Registriert: Di 12 Jul 2005, 20:56

Beitrag von Silvan » Mo 25 Jul 2005, 10:28

Unglaublich... das kann man wirklich nicht mit ansehen. Mein Beileid mit allen richtigen Fans dieses Traditionsvereins.
Habe gerade wieder einmal Nick Hornby - Fever Pitch gelesen (für die mündliche Matur) und muss leider anerkennen, dass dieser Fussball wie ihn Hornby damals (1991 und früher) beschrieb, am aussterben und an einigen Orten bereits tot ist. Der Klubfussball verkommt zu Entertainment und kann bald mit einem Theater- oder Kinobesuch gleichgesetzt werden. Übel...
Benutzeravatar
Silvan
Retista
Beiträge: 5882
Registriert: Di 12 Jul 2005, 20:56

Beitrag von Silvan » Mo 25 Jul 2005, 10:35

nike85 hat geschrieben:definitionsfrage....
denn dann dürfte der herr welcher diesen DH in die luft hält wohl kaum einen klub unterstützen welcher von CC geleitet wird.............
Ich denke schon. Klar ist das ganze etwas wiedersprüchlich... aber als Fan ist man so besessen, dass man gar keine andere Wahl hat. Man geht ja schliesslich nicht aus purem Vergnügen ins Stadion. Es kann noch so vieles ändern, ins Stadion geht man dann halt trotzdem wieder. Aber ich denke, der Widerstand ist fast zwecklos... der Fussball wird sich immer mehr in diese Richtung entwickeln. Ok, eines Tages vielleicht, wenn keine Stimmung mehr im Stadion ist und das Fernsehen den Match auf 18.00 unter der Woche verschiebt (in Österreich tatsache) - das sagt auch Hornby - dann werden die echten Fans zu Hause bleiben und die Gelegenheitsbesucher wundern sich, warum keine Stimmung da ist und dann... ist's vorbei. Bin grade etwas am Schwarzmalen, aber wenn man solche Artikel wie die aus Salzburg liest...
Benutzeravatar
Ben
Beiträge: 1575
Registriert: Di 12 Jul 2005, 20:58

Beitrag von Ben » Mo 25 Jul 2005, 10:41

Fussballspiele sind kein Vergnügen.

Es schmerzt, es tut weh und Fussballfans brauchen dies (siehe Nich Hornbys öde Stunden im Stadion von Arsenal... HAMMER BUCH!)

Wenn ich ins Kino oder in den Zirkus gehe, gefällt mir das eigentlich immer. Die Sion Spiele eigentlich nicht, dafür sind die wenigen grossen Siege, oder sogar Titel, unbeschreiblich schön und mit nichts anderem zu Vergleichen!!
Benutzeravatar
sensasion
Retista
Beiträge: 416
Registriert: Di 12 Jul 2005, 20:41

Beitrag von sensasion » Mo 25 Jul 2005, 15:56

was mich am meisten aufregt ist das so viele leute die spiele besuchen anscheinend gefällts den leuten noch.
ach ja noch etwas hoffen wir das beckenbauer nicht in paar jahren fifa präsident wird.
Benutzeravatar
Ben
Beiträge: 1575
Registriert: Di 12 Jul 2005, 20:58

Beitrag von Ben » Mo 25 Jul 2005, 19:31

Ich habe jetzt mal alle Text durchgelesen und muss sagen, ich bin sprachlos!!

Diese Arschlöcher haben keine Ahnung von Fussball und Nutzen ihn aus.

Irgendeinmal wird diese Euphorie bei den Leuten, welche keine Ahnung haben, vorbei sein. Und dann? Wird der Club fallen gelassen wie eine heisse Kartoffel und einen Scherbenhaufen zurückgelassen? Dann sind sie wieder gut genug, die waren Fans!!!


:evil: FUCK OFF :evil:
Benutzeravatar
lightning
Beiträge: 101
Registriert: So 17 Jul 2005, 12:52
Wohnort: Jona

Beitrag von lightning » Mo 25 Jul 2005, 19:55

Benutzeravatar
Ben
Beiträge: 1575
Registriert: Di 12 Jul 2005, 20:58

Beitrag von Ben » Mo 25 Jul 2005, 20:00

An so einer Aktion würde ich mich sofort beteiligen!!!
ptah
Beiträge: 82
Registriert: Di 12 Jul 2005, 20:10

Beitrag von ptah » Mo 25 Jul 2005, 20:14

Das wäre ein Ding, wenn halb Europa folgen würden. Nur werden diese Fans, welche solche Aktionen durchführen wieder als "Böse" abgestempelt...
Benutzeravatar
lightning
Beiträge: 101
Registriert: So 17 Jul 2005, 12:52
Wohnort: Jona

Beitrag von lightning » Mo 25 Jul 2005, 20:40

Ich weiss nicht ob di US schon was in Planung haben, oder obs ihnen egal ist was in Österreich passiert. Aber ich denke das wäre was....Satyro?

Greets
Benutzeravatar
lightning
Beiträge: 101
Registriert: So 17 Jul 2005, 12:52
Wohnort: Jona

Beitrag von lightning » Mo 25 Jul 2005, 20:42

Hat es uns schon mal interessiert was die andern denken? :wink:

Greets
Benutzeravatar
aerox.
Beiträge: 1495
Registriert: Mi 13 Jul 2005, 08:19
Wohnort: Brig

Beitrag von aerox. » Mo 25 Jul 2005, 21:10

am wochenende vom 17./18. september findet jedoch kein spiel statt von sion
Benutzeravatar
Haller
Beiträge: 2755
Registriert: Di 12 Jul 2005, 20:07
Wohnort: Aarau
Kontaktdaten:

Beitrag von Haller » Mo 25 Jul 2005, 21:14

Aerox hat geschrieben:am wochenende vom 17./18. september findet jedoch kein spiel statt von sion
doch! schweizer cup 1. runde! :)
Benutzeravatar
aerox.
Beiträge: 1495
Registriert: Mi 13 Jul 2005, 08:19
Wohnort: Brig

Beitrag von aerox. » Mo 25 Jul 2005, 21:21

Haller hat geschrieben:
Aerox hat geschrieben:am wochenende vom 17./18. september findet jedoch kein spiel statt von sion
doch! schweizer cup 1. runde! :)
ach so,hab nur den kalender der meisterschaft angeschaut :wink:
ali baba
Beiträge: 1099
Registriert: Di 19 Jul 2005, 10:42

Kommerz im Sport

Beitrag von ali baba » Di 26 Jul 2005, 07:34

Ein System planmässiger Bereicherung
Der Fall zweier ARD-Leute zeigt, dass der Sportjournalismus in Deutschland käuflich ist

Zunächst erschütterten mehrere Fälle von Schleichwerbung den öffentlichrechtlichen Rundfunk. Doch nun offenbart sich, dass auch Journalisten für Zuwendungen nicht bloss empfänglich waren: Die vorübergehend inhaftierten Jürgen Emig vom Hessischen Rundfunk und Wilfried Mohren vom Mitteldeutschen Rundfunk haben ein Abgeltungssystem errichtet, dessen Verbindungen weit in den organisierten Sport reichen.




sos. Berlin, 25. Juli

Jetzt sind sie gezwungen, eine neue Perspektive einzunehmen. Nicht mehr die des beobachtenden Reporters; nein, sie selbst sind Gegenstand der Berichterstattung geworden. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht eine neue Meldung aus dem Dunstkreis zweier dubioser Journalisten öffentlich wird: Wilfried Mohren, bis zum vergangenen Wochenende Sportchef des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), und Jürgen Emig, ehemals ein Kollege in selbiger Funktion beim Hessischen Rundfunk (HR), teilten nicht bloss das Schicksal der Untersuchungshaft. Beide sind nicht mehr auf dem Posten; fristlos erfolgte die Kündigung. Die Vorwürfe, die gegen die Journalisten erhoben werden, sind schwerwiegend, stichhaltig wohl die Beweise, die nichts weiter als einen schlimmen Verdacht bestätigen: Sportjournalismus im öffentlichrechtlichen Fernsehen ist auch käuflich.

Notwendigkeit von Kontrollinstanzen
Ähnlichen Aufruhr hat es seit der Publikation der letztlich gefälschten Hitler-Tagebücher in der Zeitschrift «Stern» nicht mehr gegeben. Die ARD widmete dem Wirken ihres Mitarbeiters Emig in der «Tagesschau» einen ausführlichen Bericht. Wurde das Täuschungsmanöver eines virtuosen Fälschers, dem der «Stern» in den achtziger Jahren Glauben schenkte, damals schnell offenbar, wirft der jetzige Vorgang vielmehr Fragen nach der Notwendigkeit von hausinternen Kontrollinstanzen im Rundfunk auf: Offenkundig ist, dass sich während der letzten Jahre ein System von planmässiger Bereicherung etablieren konnte.

Prächtig gedieh die Selbstbedienungs-Mentalität. Der Skandal, in dem der gebührenfinanzierte Rundfunk derzeit steckt, nahm seinen Anfang mit Enthüllungen aus dem Reich des Vorabendprogramms: Schleichwerbung wurde in grossem Stil betrieben; betroffen waren die Serien «Marienhof» und «In aller Freundschaft» - und damit die Produktionsfirma Bavaria-Film. Ins Visier der Fahnder geriet auch die Sendung «Tatort».

Im Falle der Herren Emig und Mohren liegen die Dinge freilich noch ärger. Denn hier handelt es sich nicht bloss um fiktive Geschichten aus der Schreibwerkstatt, in denen das Studio-Interieur mittels Spülmaschine eines namhaften Herstellers veredelt wird. Es geht vielmehr um Prioritäten der Berichterstattung und deren Inhalte. Emigs Part ist dabei gewichtiger als derjenige Mohrens; ein Teilgeständnis hat er schon abgelegt. So versuchte Emig schon 1992 die SG Wallau-Massenheim zu schröpfen, eine Traditionsadresse im deutschen Handball. Emig forderte vom Klub einen Beitrag von 10 000 Mark - pro Ausstrahlung. Anderweitig verschwände die SG Wallau-Massenheim aus der Berichterstattung des Hessischen Rundfunks. Die Klubgewaltigen weigerten sich zu zahlen - und der Verein verschwand von der Bildfläche. Er war freilich kein Einzelfall. Kurt Denk etwa, der Organisator des Frankfurter Ironmans, überwies 70 000 Euro an den Sportvermarkter SMP, der von Emig gern als Partner des Hessischen Rundfunks vorgestellt wurde.

Wilfried Mohren seinerseits profitierte von Zuwendungen der Techem AG. Er erhielt während der letzten Jahre für Moderationsdienste bei Firmenveranstaltungen insgesamt 100 000 Euro. Pro Jahr liess er sich 15 000 Euro überweisen, selbst dann, wenn er gar nicht zum Mikrofon griff, was allein freilich noch kein strafrechtliches Problem darstellt, wenn er auch keine Genehmigung des Senders für solche in der Branche nicht unüblichen Dienste eingeholt hatte. Mohrens Trägheit indes könnte nach dem Verdacht der Ermittler einen anderen Hintergrund gehabt haben: Der MDR übertrug ausgiebig von einem Wald-und- Wiesen-Turnier in Halle, dessen Hauptsponsor die Techem AG ist, der wiederum Hans-Ludwig Grüschow vorsteht - ein Mann, der bisher im Sport über einen tadellosen Ruf verfügte, denn er ist der Präsident der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Grüschow mochte sich zunächst nicht an das Geschäft mit dem wendigen Moderator erinnern, schloss allerdings auch nicht aus, den Deal getätigt zu haben. Zudem bezahlte die Sporthilfe 40 000 Euro für sogenannte Berater-Dienste.

In Sachen Umtriebigkeit eiferte Mohren dem Leitbild Emig nach: Auch er stand auf der Lohnliste des Sportvermarkters SMP. Dessen Geschäftsführer Harald Frahm gab an, Mohren habe ihn mit Informationen über die Offerten von Konkurrenten versorgt - ein Insidergeschäft, für das mehrere zehntausend Euro geflossen sein sollen und das SMP vermutlich die Friedensfahrt, ein traditionsreiches Radrennen, «sicherte». Auch Frahm, der wie Emig und Mohren dem Haftrichter wegen Verdunkelungsgefahr vorgeführt wurde, ist kein Unbekannter im deutschen Sport. Als Präsident des Tanzsportverbandes ist er inzwischen allerdings zurückgetreten.

Emigs Geschäftsgebaren war indes keine Verschlusssache. Bereits vor mehr als fünf Jahren wurde über Hintergründe und Ursachen des Radsport-Booms in Deutschland berichtet (vgl. NZZ 26. 5. 00). Dabei stiess man auf anonym bleiben wollende Journalistenkollegen der ARD, die das Engagement des Senders im Radsport kritisierten. Damals hatte sich die ARD zum Sponsor des Teams Telekom aufgeschwungen; ein fragwürdiges (und oft kritisiertes) Manöver, und die befragten ARD-Leute liessen keinen Zweifel daran, dass Emigs Kontakte den Ausschlag gegeben hatten. Längst hatte der damalige Sportchef Emig sein Wächteramt aufgegeben - und machte sich zum willfährigen Claqueur von Telekom, dessen Spitzenfahrer Jan Ullrich damals wie heute das Hinterrad Lance Armstrongs grüsst.

Hinweise schon vor Jahren
Nur wenige Mitarbeiter aus dem öffentlichrechtlichen Rundfunk wollen sich so klar äussern wie Herbert Fischer-Solms, Experte für Sportpolitik beim Deutschlandfunk: «Informationen aus dem HR heraus gibt es schon seit vielen Jahren. Die Vorwürfe tauchten immer wieder auf. Man hat sich nur gewundert, dass auch die Adressaten der Vorwürfe offensichtlich keinerlei Interesse an einer sauberen Klärung hatten.» Diejenigen, die die Anschuldigungen erhoben, hätten bald resigniert, sagt Fischer-Solms: «Es hiess immer, man laufe gegen eine Wand.»

Bewegung widerfuhr der Sache erst, als ein Wechsel auf dem Intendantenstuhl des Hessischen Rundfunks erfolgte. Helmut Reitze folgte auf Klaus Berg, der wie Emig Sozialdemokrat ist. Auch Reitze benötigte eine Weile, um dem korrupten Mitarbeiter auf die Schliche zu kommen. Doch Anhaltspunkte gab es reichlich. Emigs Ehefrau Atlanta Killinger profitierte tüchtig von den Geschäften ihres Gatten: Sie betreibt eine Produktionsfirma, in deren Auftragsbüchern auch der Hessische Rundfunk als Kunde auftauchte. Und die Telekom orderte Trailer. Auch dies galt in Kreisen der ARD als ein offenes Geheimnis, was wiederum den Schluss nahelegt, dass das System Emig entweder fahrlässig oder mutwillig durch die Spitzen des Senders gedeckt wurde. Interne Untersuchungen blieben ergebnislos. Klaus Berg, der frühere HR-Intendant, dürfte im Zuge der Aufklärung jedenfalls mit einigen bohrenden Fragen zu seinem Wissen über den früheren Mitarbeiter Emig konfrontiert werden.

In der vergangenen Woche stellte Jürgen Emig einen Antrag auf Haftverschonung - dem wurde stattgegeben. Der Mann, dessen Eitelkeit auch dadurch gestillt wird, dass man ihn beim akademischen Grad nennt, dissertierte einst über die «Barrieren eines investigativen Sportjournalismus». Emig, der Grenzgänger, hat sich niemals an diese Barrieren herangetastet, vielmehr liess er die Schere zwischen seinem Wirken und dem ehemals formulierten Anspruch immer weiter auseinander klaffen. Dass er sich als Opfer kriminalistischer Untersuchungen wähnt, dürfte eine Pointe darstellen, die er nie verdauen wird.






Transparenz soll SF DRS schützen
so. Und wie hält es die Sportredaktion von SF DRS in diesem heiklen Graubereich? Wichtiger als alles andere, sagt Urs Leutert, der Sportchef von DRS, sei die Integrität der Mitarbeiter. «Man kann den Ermessensspielraum zwar einschränken, aber wenn einer möchte, könnte er seine Position trotzdem missbrauchen.» Leutert ist seit 14 Jahren TV-Sportchef und hat noch nie einen «Fall» erlebt. Auch weil in seiner Abteilung Barrieren eingebaut seien; juristische Schranken, aber auch «die Art, wie wir funktionieren». Letzteres heisse vor allem, dass alle Entscheidungen im Team gefällt würden. Die Basis dafür sei dank einem Strategiekatalog «relativ klar» definiert; und zwar nicht nur für das Programm von SF DRS, sondern auch im Bereich der Rechte-Verträge, für die Leutert als Leiter der Business Unit im SRG-Sport zuständig ist. Wenn er, was ab und zu eintrete, allein gegen das Team entscheide, dann müsse er dies genau begründen.

Eine derartige Transparenz betrachtet er gleichfalls als guten Schutz gegen Entgleisungen à la ARD. Darüber hinaus bestehen aber auch juristische Absicherungen. Verträge benötigen ab einem gewissen Betrag eine Doppel-Unterschrift, und zu Verhandlungen mit Externen ist eine doppelte DRS-Vertretung ebenso Pflicht wie das Verfassen von Gesprächsprotokollen. Überdies finden regelmässig strenge - interne wie externe - Revisionen statt, und Beteiligungen an anderen Firmen werden, speziell bei Kaderangehörigen, genauestens untersucht. Ja jede Nebenbeschäftigung, im Speziellen Moderationen von Firmenanlässen, muss einzeln beurteilt und bewilligt werden.
Daytrader
Beiträge: 326
Registriert: Mi 13 Jul 2005, 12:47
Wohnort: Ittigen
Kontaktdaten:

Beitrag von Daytrader » Di 26 Jul 2005, 12:19

Red Bull Salzburg:
Ende der "Toleranz-Politik"

(diepresse.com) 26.07.2005

Der Verein reagiert mit Stadionverboten auf die Proteste der Anhänger.

Bild



Manche Fans sind nicht gut auf den Verein zu sprechen - und umgekehrt. | (c) GEPA


Die "Toleranz-Politik" bei Red Bull Salzburg im "Fanstreit" ist zu Ende. Nun reagiert die Vereinsseite mit Stadionverboten auf die Proteste der Anhänger, wurde der APA bestätigt. "Wir haben bis jetzt nur zugeschaut. Aber wenn Spielabbrüche provoziert werden sollen, Leute mit Red Bull-Dressen angeschüttet und beschimpft werden, sowie die Polizei attackiert wird, dann geht das nicht mehr", hieß es von Vereinsseite. Bereits beim Schlager gegen Meister Rapid am Samstag werden "vier bis sechs namentlich bekannte Rädelsführer" nicht mehr ins EM-Stadion in Wals-Siezenheim gelassen.


Zuletzt hatten die Traditionalisten, die sich für eine Beibehaltung der violett-weißen Dressen einsetzen, in Ried bei der 0:3-Schlappe am Sonntagabend mit mehreren bengalischen Feuern für eine Unterbrechung der Partie gesorgt. Außerdem war es im Auswärtssektor einmal mehr zu Unstimmigkeiten zwischen Red Bull- und ehemaligen Austria Salzburg-Fans gekommen.

Die "Initiative Violett-Weiß" distanzierte sich "mit Vehemenz von den Vorfällen beim Fußballspiel Ried gegen Salzburg". Die Initiative habe zum Ziel, "Violett-Weiß als Trikotfarben von Austria Salzburg zurückzugewinnen, und setzt dabei ausschließlich auf friedliche und kreative Mittel".
gommi
Beiträge: 312
Registriert: Di 12 Jul 2005, 22:03
Wohnort: Hamburg

Beitrag von gommi » Di 26 Jul 2005, 16:26

redbull sucht fans..... :roll: :lol:


----- Forwarded/Austria/RedBull on 26.07.2005 11:34 -----


25.07.2005 18:33 cc

Subject
Red Bull Salzburg - SK Rapid Wien



Dear All,

after the outstanding performance of our soccer team against SV Mattersburg last Wednesday, again we would like to ask for your support at the next home match against SK Rapid Wien on Saturday, July 30th.

Same procedure as last time: free ticket, cool Pamplona-dresses, great atmosphere and a lot of fun.

Meeting point: 5:30 p.m. at the EM stadium in Salzburg
Bühne Ost, Stiege 2, Eingang Nemetschek

Point of contact on site: Stefan Neuheimer, who will meet you at
the stadium.
To find him: he´ll drink a can of Red Bell

Please register with xxx and remember: first come
- first served...

Olé, olé, olé...
Andrea

quelle: http://www.network-ultra.de/_forum/...t=1121&start=70
Benutzeravatar
Haller
Beiträge: 2755
Registriert: Di 12 Jul 2005, 20:07
Wohnort: Aarau
Kontaktdaten:

Beitrag von Haller » Mi 27 Jul 2005, 12:59

Silvan hat geschrieben:
nike85 hat geschrieben:(...)Ok, eines Tages vielleicht, wenn keine Stimmung mehr im Stadion ist und das Fernsehen den Match auf 18.00 unter der Woche verschiebt (in Österreich tatsache)(...)
Stimmt doch gar nicht. :lol: In Österreich finden seit der Premiere-Übernahme alle Partien wochentags um 19.00 Uhr (Red Zac Erste Liga) resp. 19.30 Uhr (T-Mobile Bundesliga) statt. Einzig RZEL-Verein Altach musste einige Heimspiele (wegen fehlendem Flutlicht!) bereits um 18.00 Uhr beginnen; ansonsten sind uns die Österreicher in Sachen einheitliche Terminierung und Fernsehvermarktung weit voraus... :wink:
Benutzeravatar
Silvan
Retista
Beiträge: 5882
Registriert: Di 12 Jul 2005, 20:56

Beitrag von Silvan » Do 28 Jul 2005, 12:10

http://redbullfans.re.ohost.de/thread.p ... 153d442c93

So truurigi Lüüt... mir wird schlecht. Warum tun die uns das nur an und machen den Fussballfan kaputt?
Daytrader
Beiträge: 326
Registriert: Mi 13 Jul 2005, 12:47
Wohnort: Ittigen
Kontaktdaten:

Beitrag von Daytrader » Fr 29 Jul 2005, 06:57

SOLIDARITÄT VON FANCLUBS 29.07.2005

Vereint im Protest gegen Red Bull?
Das Match der Salzburger gegen Rapid Wien am Samstag wirft Schatten voraus. Fans haben Proteste gegen die Übernahme von Red Bull und das Ende "ihrer" Austria angekündigt. "Verfeindete" Rapidfans wollen den Protest nun unterstützen.


Aufhauser zugekauft
Red Bull Salzburg hat vor dem Bundesliga-Spiel gegen Rapid am Samstag noch einmal auf dem Transfer-Markt zugeschlagen.

GAK-Mittelfeldspieler Rene Aufhauser, der bereits vor Jahren in Salzburg gespielt hatte, kehrt an die Salzach zurück.

"Red Bull ignoriert unsere Anliegen"
"Salzburg ist komplett: Weiß-Violett!!" Jene die sich diesem Motto unterwerfen, sind für die einen die "Ewiggestrigen", für die anderen die wahren Salzburger Fans.

Den nötigen Konsens haben beide Seiten noch nicht gefunden. Red Bull habe ihre Anliegen ignoriert und die Unternehmenslinie durchgezogen, beschweren sich die "alten" Fans der Austria.


Hütteldorfer gegen Red Bull-Linie
Auch wenn es nur ein paar sind: Sie prägen das Bild - wie zuletzt in Ried und wohl am Samstag auch gegen Rapid.

In Wien machen jetzt sogar die gefürchteten Hütteldorfer Ultras via Internet mobil gegen die neue Red Bull-Linie: "Gegen Rot-Blau, für Weiß-Violett". Zitat von der Website:

"Gegen geplärrte Lautsprechermusik"
"Trotz intensivster Rivalität mit der Salzburger Fanszene sehen wir uns dazu gezwungen, uns mit den Anliegen der Salzburger Fussballfans solidarisch zu erklären.

Fußball ist für uns alle mehr als ein gekünsteltes Event mit austauschbaren Fans, Farben, Klatschhänden, Lichteffekten und eingeplärrter Lautsprechermusik."


Red Bull alles andere als gelassen
Es wird sich am Samstagabend zeigen, wie weit die Solidarität der Rapid Fans mit dem einst so verfeindeten violetten Lager in Salzburg geht.

Bei Red Bull sieht man dieser Aktion und dem Spiel als andere als gelassen entgegen und verschärft die Sicherheitsmaßnahmen - mit Stadionverboten und genauen Durchsuchungen der Fans.

Geschäft und Emotionen
Fußball ist für die Marketing-Profis des Konzerns nicht Leidenschaft sondern Teil des Geschäfts. Für Fans wiederrum geht es um Emotionen.

Dass diese manchmal auch jenseits aller Grenzen liegen, das ist das eigentliche Problem.


Dunkle Schatten durch Gewalttäter
Es ist nicht die "Initiative Violett-Weiß", die auch auf ihrer Website durchaus kreativ und witzig an die Sache herangeht. Es sind jene, die mit Gewalt ihren Gefühlen Ausdruck verleihen: Schlagen, beschimpfen, den Fußball nützen, um sich persönlich zu bekriegen.

Solche Leute werfen als radikale Minderheit über rot- blaue, violett-weiße oder andere bunte Fußballfeste einen Schatten.

Analyse auf fm4.ORF.at
"Wie ein paar violette Schlingel die für ihr Marketing weltweit hochgelobte Firma Red Bull aufblatteln:

... Auf die aus Salzburg mitgereisten Zuschauer angesprochen, die das Spiel mit dem Abschuss von Raketen oder dem Platzieren von Protest-Transparenten gestört hatten, meinte er, angefressen und beleidigt: `Das sind keine Red Bull-Fans.`

... Dass dem wichtigsten Außen-Repräsentanten (gemeint ist Trainer Kurt Jara, Anm. d. Red.) des vor einigen Monaten öffentlichkeitswirksam von Red Bull aufgekauften Vereins ein derartig dummer Spruch entwich, ist angesichts der ungeheuren Marketing-Kompetenz, die der Welt-Firma des Dietrich Mateschitz zugeschrieben wird, mehr als erstaunlich. Und weist auf eklatante Fehler hin, die einen angesichts der beeindruckenden Karriere von Mateschitzens Produkt wirklich befremden sollten ..."
Daytrader
Beiträge: 326
Registriert: Mi 13 Jul 2005, 12:47
Wohnort: Ittigen
Kontaktdaten:

Beitrag von Daytrader » Fr 29 Jul 2005, 06:59

Verbot elf Jahrenach dem Milan-Spiel

29. Juli 2005







Red Bull Salzburg hat 57 Stadionverbote verhängt. Eine Betroffene war zuletzt 1994 beim Spiel gegen AC Milan im Stadion. Wiebach: "Wir nehmen das zurück."
Salzburg (SN-heba, reich). Auch das zweite Bundesliga-Heimspiel von Red Bull Salzburg morgen, Samstag (19.30), wird in einem vollen EM-Stadion stattfinden. Die Karten für den Schlager gegen SK Rapid Wien sind bereits seit Mittwoch ausverkauft.

Während damit das neue Fußballteam erfolgreich 18.500 Menschen in die Fußball-Arena zieht, hält die Verstimmung zwischen der neuen Vereinsführung und Violett-Weiß-Traditionalisten an.

Dass einige "Schwarze Schafe" den Deckmantel der Tradition für kriminelle Aktionen benutzen, hat die aufgeheizte Atmosphäre noch heißer gemacht.

So schnitt ein Unbekannter am Montag eine fünf Zentimeter lange Kerbe in den rechten Hinterreifen des Dienstautos von Heiko Laessig. Bemerkt hat der langjährige Salzburg-Kapitän den Schaden erst nach einem Tag. Gegen Salzburg-Manager Kurt Wiebach gingen per E-Mail sogar Morddrohungen ein.

"Erst die Ausschreitungen in Ried, dann die Beschädigung des Autos - was da passiert, das ist der reine Wahnsinn", sagte Heiko Laessig.

Kurt Wiebach will sich durch die Drohungen nicht einschüchtern lassen: "Ich nehme das ernst, aber ich sehe mich nicht als Mensch, dessen Leben bedroht ist."

Wird gegen den oder die Täter ermittelt? "Eine Anzeige wegen dieser Morddrohung wurde bei uns nicht erstattet," sagte Albert Struber, Leiter des Landeskriminalamtes.

Auf die Ausschreitungen am vergangenen Samstag beim Auswärtsspiel in Ried reagierte Red Bull Salzburg prompt mit Stadionverboten. Um zu zeigen, dass die Problematik gewaltbereiter Fans vom Management nicht auf die leichte Schulter genommen wird - die Treffsicherheit der Verbote lässt allerdings zu wünschen übrig.

57 Fans wurden per eingeschriebenen Brief aufgefordert, nicht mehr zu den Spielen ins EM-Stadion zu kommen. Darunter auch Marlies Karl aus Puch bei Hallein. Sie besuchte zuletzt das Champions-League-Match der Salzburger gegen den AC Milan - das fand im Jahr 1994 statt.

Marlies Karl: "Mich hat der Brief mehr amüsiert als geärgert." Wie ihr Name in den Computer von Red Bull komme, sei ihr nicht klar. "Wir wollten nicht ganze Fanclubs ausschließen und eine Kollektivbestrafung durchziehen. Verwendet wurde Adressenmaterial aus unserem Archiv. Die sechs Leute, die beim Spiel in Ried straffällig wurden, wollen wir nicht mehr im Stadion haben. Ich glaube, es wurden zum größten Teil die Richtigen getroffen. Wer sich ungerecht behandelt fühlt, kann uns das mitteilen. Fünf Leute meldeten sich bereits. Selbstverständlich sind alle bei uns willkommen, die Gewalt ablehnen", sagte Wiebach.

Wie Stadionverbote allerdings ohne generelle Ausweiskontrolle durchgesetzt werden sollen, wollte der Salzburg-Manager nicht sagen.

Sowohl Thomas Karl vom Fanclub Union 99 als auch Stephan Huber von der Initiative Violett-Weiß, distanzieren sich von Gewalttaten, von den Morddrohungen und Sachbeschädigungen. "Aber die Geschichte von Austria Salzburg, die Tradition und die Clubfarben dürfen nicht einfach ausgelöscht werden. Red Bull verweigert leider mit penetranter Arroganz jeden Dialog. Das macht die Situation schwierig" sagt Thomas Karl. Nachsatz: "In Salzburg macht das Kapital die Fußballkultur kaputt. Das ist der Punkt, der uns alle so aufregt."

© SN.
Antworten