FC Sion Presse-Thread
Moderator: brüno
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Der [color=#009BDF][b]Walliser Bote[/b][/color] vom 06.02.2009 hat geschrieben:Wohin rollt die Kugel?
FC Sitten: Das neue Walliser Trainerduo Barberis/Zermatten über Perspektiven
Die Rückrunde steht vor der Tür, und nach der Ära Stielike und dem «Intermezzo» Constantin gibts beim FC Sitten die dritte Trainerlösung in dieser Saison: Schafft es das Trainerduo mit Umberto Barberis und Christian Zermatten, die Mannschaft aus der Abstiegszone nach vorne zu bringen? Wir baten beide zum Gespräch.
Zwei Trainer mit derselben Kompetenz, wie funktioniert das?
Barberis: «Gut . . .»
Keine Uneinigkeiten, was System, taktische Ausrichtung oder Aufstellung betreffen?
Zermatten: «Jeder bringt seine Ansichten, seine Qualitäten ein. Für mich ist es eine Chance, von einem routinierten Trainer wie Barberis zu lernen.»
Barberis: «Durch Zermatten habe ich viel Zeit gewonnen. Weil er die Mannschaft bereits kennt und wir uns sofort auf die wichtigen Sachen konzentrieren konnten.»
Passt es auch mit einer gemeinsamen Philosophie, wie die Mannschaft spielen soll?
Zermatten: «Da waren wir uns schnell einig. Wir wollen eine taktisch initiative Mannschaft, die alles unternimmt, um zu gewinnen. Sicher sind wir in den Ideen, wie sie das umsetzen soll, nicht immer gleicher Meinung. Aber wir diskutieren alles aus und treten vor dem Team stets einheitlich auf.»
Umberto Barberis: Wie schwierig ist es, eine Mannschaft zu formen, deren Spieler Sie nicht selber ausgewählt haben?
Barberis: «Die Spieler waren vor uns da, damit müssen wir uns abfinden. Daher passen wir unsere Philosophie, um Erfolg zu haben, auch dem vorhandenen Potenzial an und nicht umgekehrt. Die Kunst eines Trainers ist es, aus jedem Spieler das Maximum herauszuholen.»
Das Kader ist immer noch zu gross, es gibt einige frustrierte Spieler.
Zermatten: «Wir haben ein Kader von 27 Spielern übernommen, das ist enorm. Es gibt indes auch bei uns Trainern die Frustration, davon 18 auswählen zu müssen. Wir wissen um die Gefahr, dass die Übergangenen frustriert sind.»
Barberis: «Betreffend einzelnen Positionen ist das Kontingent nicht überall zu gross. Als Alternative für Saborio gibts Adeshina, für Dominguez steht Obradovic bereit. Dahinter gibts auf diesen Positionen nicht die grosse Auswahl.»
In der Vorrunde versagte die Mannschaft mental jeweils, wenn während des Spiels etwas schieflief.
Zermatten: «Das zu verbessern, daran arbeiten wir. Barberis und ich versuchen, dem Team eine Winnermentalität zu verpassen. Eine Steigerung ist bereits erkennbar.»
Inwiefern?
Zermatten: «Im Trainingscamp in Riddes verbrachten die Spieler viel Zeit miteinander, auch ausserhalb der Trainings. Die gewonnene Solidarität soll sich auch auf dem Platz zeigen. Im Testspiel gegen Thun lagen wir 0:1 zurück und gewannen 3:1. So was wäre im Herbst nicht möglich gewesen.»
El-Hadary ist da, doch er hat in den Testspielen keine einzige Minute gespielt. Steht er in Bellinzona trotzdem im Tor?
Barberis: «Nach einer Verletzung bildete sich Wasser in seinem Knie. Beim Nationalmannschaft-Arzt in Kairo konnte er sich optimal behandeln lassen. Physisch ist er bereit, also wird er spielen. Für uns ist die Torhüter-Hierarchie klar mit El-Hadary als Nummer 1, Beney als Nummer 2 und Couchepin als Nummer 3.»
Mit Yusuf, Afonso und Fermino gabs in der Winterpause drei Neuzuzüge. Der erste Eindruck?
Barberis: «Fermino ist gut ausgebildet und hat in La Chaux-de-Fonds viel Spielpraxis erhalten. Yusuf kam etwas später und hat noch Rückstand. Afonso verfügt über viel Talent, aber er hat vor seiner Ankunft hier zwei Monate nicht mehr trainiert. Zudem muss er sich noch an die tiefen Temperaturen gewönnen. Somit ist derzeit von den drei Neuen Fermino am weitesten.»
Das letzte Testspiel in Thun ging gleich mit 2:5 verloren. Was bedeutet das für den Rückrundenstart?
Zermatten: «In einer Vorbereitung gibt es gute und weniger gute Momente. Entscheidend ist jetzt, wie die Mannschaft auf ein enttäuschendes Erlebnis reagiert. Ich bin überzeugt davon, dass sich die Mentalität innerhalb der Gruppe verändert hat. Sie kann reagieren, und diesbezüglich war das 2:5 in Thun vielleicht nicht so schlecht.»
Mit dem Ligaerhalt ist das Hauptziel gegeben. Was strebt das neue Trainerduo sonst noch für Zielsetzungen an?
Barberis: «Dem Ligaerhalt gehört das wichtigste Augenmerk, das ist klar. Wir hoffen, den so schnell wie möglich zu realisieren, damit wir frühzeitig weiter für die Zukunft arbeiten können. Aber es gibt noch ein zweites, wichtiges Ziel.»
Und das wäre?
Barberis: «Der Cup. Ich bin Walliser und weiss, was der für diesen Verein, für die ganze Region hier bedeutet.»
Mit St. Gallen wartet eine hohe Cuphürde.
Barberis: «Ich weiss, die haben in der gesamten Vorrunde in ihrem neuen Stadion nur ein einziges Gegentor kassiert. Aber den eigenen Spielern beizubringen, was ein Cupsieg hier bewirken würde, das versuche ich fast jeden Tag.»
Verstehen sie es?
Barberis: «Dafür muss man wohl Walliser sein. Der Cup und der FC Sitten: Um das nachzuvollziehen, muss man wirklich aus dieser Region stammen. Das ist etwas, was sich nicht nur innerhalb des Fussballs bewegt.»
Sie sind ein Trainer, der gerne mit jungen Spielern arbeitet und diese weiterbringt. Können Sie das beim FC Sitten in der derzeit angespannten sportlichen Situation überhaupt?
Barberis: «Wenn einer da ist, der bereit ist und Perspektiven hat, natürlich. Aber darauf muss man wohl noch etwas warten. Junge Spieler muss man dann einbauen, wenn eine Mannschaft gewinnt. Und nicht, wenn sie verliert. Wir haben diesbezüglich auch eine gewisse Verantwortung, was die Karriere eines Nachwuchsspielers betrifft. Als ich damals den jungen Raphael Wicky aufs Feld schickte, spielte Sitten um den Titel.»
Wer von den Jungen hat derzeit die grössten Perspektiven?
Barberis: «Berisha bewegt sich nahe am Durchbruch. Aber zuerst müssen die Routiniers dafür sorgen, dass sich unsere sportliche Situation beruhigt. Das kann kein junger Spieler.»
Und, wo steht der FC Sitten am Ende der Saison?
Zermatten: «Auf dem Platz, der seinen Zielsetzungen entspricht. Sicherlich in der Super League. Und vielleicht noch mit einem weiteren Stern auf dem Trikot für einen Cupsieg.»
Mit demselben Trainerduo?
Barberis: «Davon gehen wir aus. Betreffend der kommenden Rückrunde hätte ich noch etwas anzufügen.»
Und das wäre?
Barberis: «Früher hat das Publikum im Tourbillon die Mannschaft getragen. Auch, als es schlecht lief. Das hat sich jetzt ein bisschen verändert.»
Ist das nicht nachvollziehbar, zumal die Mannschaft zuletzt nicht unbedingt solide, gefestigt oder kämpferisch aufgetreten ist?
Barberis: «Das kann schon sein. Ich glaube aber, es hat nicht zuletzt mit einer Veränderung in der Gesellschaft zu tun. Man setzt sich nicht mehr ohne Vorbehalte kompromisslos für eine Sache, für ein Team ein. Dabei brauchen wir im Tourbillon unbedingt das Publikum als zwölften Mann.»
Zermatten: «Wir verlangen von den Spielern, dass sie nach den Vorkommnissen der Vorrunde mit dem Fanstreik weiterhin den nötigen Respekt vor unseren Zuschauern haben und diese mit Leistung für uns zurückgewinnen.»
Was erhoffen Sie sich konkret?
Barberis: «Dass die Zuschauer nach der ersten missglückten Aktion nicht Druck auf die eigene Mannschaft ausüben, sondern auf den Gegner und den Schiedsrichter. Glauben Sie mir, so haben wir früher viele Heimspiele gewonnen. Ohne wirklich besser gewesen zu sein . . .»
Herr Barberis, Herr Zermatten, besten Dank für das Gespräch.
«Dass die Zuschauer nach der ersten missglückten Aktion nicht Druck auf die eigene Mannschaft ausüben, sondern auf den Gegner und den Schiedsrichter. Glauben Sie mir, so haben wir früher viele Heimspiele gewonnen. Ohne wirklich besser gewesen zu sein . . .»
[/quote]«Dass die Zuschauer nach der ersten missglückten Aktion nicht Druck auf die eigene Mannschaft ausüben, sondern auf den Gegner und den Schiedsrichter. Glauben Sie mir, so haben wir früher viele Heimspiele gewonnen. Ohne wirklich besser gewesen zu sein . . .»
Eigentlich wäre es schon schön, wenn man mal wieder so ein richtig guter 12. Mann sein könnte...
- flonaldinho
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- BoondockSaint
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habe irgendwie das gefühl, dass CC solche Aussagen macht um zu provozieren und um zu zeigen, dass wir nun endlich ein neues Stadion brauchen.
Schliesslich spielen wir trotzdem in Sitten oder vielleicht auch gar nicht, sonst hätte man ja Ende der Vorrunde das Spiel auch in Genf ausführen können...
andererseits waren wir vor ein paar jahren zur ca. selben zeit auch in fribourg für ein heimspiel... vor 3 jahren wars glaube ich...
Schliesslich spielen wir trotzdem in Sitten oder vielleicht auch gar nicht, sonst hätte man ja Ende der Vorrunde das Spiel auch in Genf ausführen können...
andererseits waren wir vor ein paar jahren zur ca. selben zeit auch in fribourg für ein heimspiel... vor 3 jahren wars glaube ich...
- Ayaal Hirsi-Ali
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Unglaublich, wie man es immer wieder von neuem schafft, die Leute zu verärgern. Glaube kaum, dass mehr als ein paar Dutzend aus dem Oberwallis nach Genf gehen werden.20min.ch hat geschrieben:Sion spielt in Genf
Der FC Sion trägt sein Heimspiel vom kommenden Mittwoch gegen den FC Luzern in Genf aus. Womöglich wird auch die Partie vom Sonntag gegen Aufsteiger Vaduz in die westschweizer Metropole verlegt. Was steckt hinter dieser Überlegung?
Eine Nachricht aus der Super League verbreitete sich rund um das Länderspiel Schweiz-Bulgarien wie ein Lauffeuer: Der FC Sion möchte seine beiden Heimspiele gegen den FC Vaduz und den FC Luzern im "Stade de Genève" austragen. Ist dies ein Marketing-Coup des Präsidenten Christian Constantin oder gibt es neuen Streit mit der Stadt Sion? Nichts von alle dem. Der Schnee ist einmal mehr ein ungebetener Gast.
Das Wetter im Wallis
Nicht nur bei der Ski-WM sorgte der enorme Schneefall für einen Rennausfall, sondern auch im Wallis schneite es intensiv und in rauhen Mengen bis hinunter in den Talgrund. Zeitweilig gab es in einigen Ecken des Wallis angeblich bis zu 40 Zentimeter Neuschnee; in der Ebene wohl gemerkt. Die Rasenheizung auf dem CC-eigenen Trainingsplatz in Martigny kam gegen die Schneemassen nicht an, so dass Christian Constantin sofort aktiv wurde. In Sion konnte der Leiter des "Service des Sports" keinerlei Aussage zu der theoretischen Möglichkeit machen, in wie weit es möglich ist, das Stadion vom Schnee zu räumen. Als begann Constantin nach einer Lösung zu suchen und rief in Genf an. Die Stadionbetreibergesellschaft der Fussballarena bestätigt dies. Cécile Drelon gab gegenüber 20 Minuten Online auch einige Details preis: "Wir sind in den Gesprächen schon sehr weit vorangeschritten. Nur ein paar Details bleiben noch zu klären. Finanziell können wir auf die Mietsituation des FC Sion mit dem Stade de Tourbillon in Sion keinen Einfluss nehmen, aber wir werden wirtschaftlich sicherlich eine Lösung für die beiden Spiele finden. Die Kosten setzen sich auch verschiedenen Posten zusammen. Einige davon sind fix, andere bieten gewisse Spielräume für Verhandlungen. In der Vergangenheit war es aber immer sehr einfach und unkompliziert mit Christian Constantin." Und diese Verhandlungen haben nun also Früchte getragen.
Die finanziellen Konsequenzen
Doch auf den FC Sion kommen neben der Stadionmiete auch sehr viele weitere Probleme finanzieller Art zu. Die Saisonkarten-Inhaber haben zwar freien Eintritt, doch gibt es nun Regressansprüche, wenn sich Fans aus den abgelegenen Tälern nicht auf die Reise nach Genf machen wollen oder können, denn der Luzern-Match ist für kommenden Mittwoch, ein Wochentag, angesetzt. Gleiches gilt insbesondere auch für Sponsorenverträge der Bandenwerbung, die VIP- Plätze und auch die Reisekosten für das Team fallen ins Gewicht. Ausserdem gehen sicherlich Zuschauereinnahmen verloren, denn wer in Genf interessiert sich schon für Sion - Vaduz, wenn nur wenige Meter weiter Genf-Servette Eishockey gegen den SC Bern spielt. Dieser Spass mit dem Umzug könnte schnell teuer werden und schlimmstenfalls bis zu 300 000 Franken verschlingen.
Nur sportliche Gründe?
Der FC Sion benötigt im Abstiegskampf dringend Punkte und möchte diese in einem perfekten Umfeld holen können. Der Rasen in Genf ist in hervorragendem Zustand und würde den individuell starken Spielern der Walliser sehr entgegenkommen. Doch deswegen alleine wird Constantin nicht so tief in die Tasche greifen und es sich gleichzeitig mit erbosten Sponsoren und verbitterten Fans verscherzen. Ausserdem sind die Sion-Anhänger ja eh schon im Streik. Kein gutes Signal.
Wie ist die Lage heute?
Der einsetzende Föhnwind hat im Laufe des gestrigen Tages bereits wieder viel Schnee schmelzen lassen, doch nach wie vor ist der Spielfeldrasen zentimeterdick unterdem Schnee begraben. Die Stadt jedenfalls wäre zwar bereit gewesen, das Terrain zu räumen. Das alleine ist jedoch keine Garantie für die Austragung. Im Spätherbst, vor dem Luzern-Match, wurde zunächst tonnenweise Schnee vom Platz gefräst, um anschliessend doch kapitulieren zu müssen. Und wer hat die Bilder des Eis-Baletts nicht noch im Kopf, als der geräumte Platz durch das nach oben gedrückte Grundwasser zufrohr und sich die Spieler mehrfach nicht auf den Beinen halten konnte.
Verlierer ist der Fussball
Egal ob Sion im Tourbillon oder in Genf spielt: Verlierer wird es so oder so geben. Entweder sind es die Fans und verärgerte Sponsoren, weil die Partie in Genf gespielt wird, oder es sind die Spieler und Zuschauer, die sich eine Grottenkick bei irregulären Verhältnissen antun müssen? Letztendlich ist hier nicht zum ersten Mal der Verband gefordert. Wie kann es nur sein, dass im Wallis weiterhin Spiele im Dezember oder Februar angesetzt werden? Spielausfälle sind vorprogrammiert. Aber warum wird dann der bereits ausgefallene Match vom Dezember auf einen Mittwochabend mitten im Februar angesetzt?
(gwl)
Aber der Abschnitt mit den Regressansprüche gefällt
Frage mich was für unsere Mannschaft im Moment wohl besser ist.20min.ch hat geschrieben:
Verlierer ist der Fussball
Egal ob Sion im Tourbillon oder in Genf spielt: Verlierer wird es so oder so geben. Entweder sind es die Fans und verärgerte Sponsoren, weil die Partie in Genf gespielt wird, oder es sind die Spieler und Zuschauer, die sich eine Grottenkick bei irregulären Verhältnissen antun müssen? (gwl)
- Ein "Wembley-Rasen" wo sie ihren technisch hochstehenden Tempofussball vor leeren Rängen zelebrieren können ...
- Oder eine schwer bespielbarer Unterlage, wo das Gekicke höchstwahrscheinlich nicht viel schlechter ist, dafür die Unterstützung der Fans.
- IronHammer
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Das darf doch wohl nicht wahr sein...
Wenn wir schon auswärts nichts bewirken können sollte man schauen, dass man die Heimspiele wenigsten zuhause spielen kann!!
Nach Genf gehen doch eh nur sehr sehr wenige Leute. Verstehe nicht warum man die Spiele nicht einfach verschieben kann!?
Ich jedenfalls werde in Genf mit sicherheit nicht vor Ort sein, sondern mir das Spiel allenfalls im Teleclub reinziehen.
Wenn wir schon auswärts nichts bewirken können sollte man schauen, dass man die Heimspiele wenigsten zuhause spielen kann!!
Nach Genf gehen doch eh nur sehr sehr wenige Leute. Verstehe nicht warum man die Spiele nicht einfach verschieben kann!?
Ich jedenfalls werde in Genf mit sicherheit nicht vor Ort sein, sondern mir das Spiel allenfalls im Teleclub reinziehen.