nid_dü hat geschrieben:geiles Spiel!!

und die ganzen jungen Spieler das gibt Hoffnung für die Zukunft.

SionForever hat geschrieben:Frédéric Chassot, Oskar Freysinger, Georges Bregy, Peter Bodenmann und Adrian Bachmann reden über die irrste Figur im Schweizer Fussball: Sion-Präsident Christian Constantin.

Der FC Sion ist eine Monarchie. Auf dem Thron sitzt der allmächtige Christian Constantin. Als Untergebene duldet er nur demütige Befehlsempfänger. Denn in seinem Reich will er tun und lassen können, wie es ihm beliebt. Als Gegenleistung bietet er seinem Volk Brot und Spiele. Doch wehe, einer erzürnt den Patriarchen. Dann spürt er den heiligen Zorn des Architekten aus Martigny. Erst kürzlich hat er Mittelfeldspieler Serey Die diffamiert, als er ihn als Betrüger und Handlanger der Wettmafia der Öffentlichkeit zum Frass vorwarf. Unterdessen aber hat die Bundesanwaltschaft das Begehren von CC nach einem Verfahren ad acta gelegt.

Nach dem Fall Serey Die inszenierte Constantin die Schmierenkomödie «Casino». Erneut, ohne Beweise vorzulegen, beschuldigte er drei Spieler, zur Unzeit das Spielkasino in Montreux besucht zu haben. Für Antonio Dos Santos und Aleksandar Mitreski hatte diese Episode die Kündigung zur Folge.

Es ist auch schon vorgekommen, dass der Exzentriker Constantin einen Trainer an den Pranger stellte. Uli Stielike warf er einst vor, stark nach Alkohol gerochen zu haben. Über Gilbert Gress sagte er, dass dieser mehr Zeit für die Pflege seines Autos als für die Arbeit mit den Spielern aufwende.

Wer ist dieser Mann, der wie kein anderer polemisiert, provoziert und brüskiert; der in zwölf Jahren seiner zwei Amtszeiten 30 Trainer verbraucht; der jeden duzt; der jedes Jahr den neusten Ferrari vor die Haustür geliefert bekommt; der sich selbst für den grössten Fan des FC Sion hält und der ein international erfolgreiches Architekturbüro führt?

Was er macht, das macht er mit Herzblut»

«Christian Constantin ist ein Glücksfall. Für den Fussball im Allgemeinen und für den FC Sion im Speziellen. Er ist ein Mann, der unheimlich viel verlangt, viel fordert, aber auch unheimlich viel gibt und viel leistet. Ich bin so etwas wie seine rechte Hand, muss also Tag und Nacht erreichbar sein. Constantin arbeitet nämlich rund um die Uhr. Ich frage mich oft, wann und ob er sich überhaupt einmal Ruhe gönnt. Die eine Hälfte der Zeit ist er als Architekt und Unternehmer tätig, die andere Hälfte als Verantwortlicher von Sion. Seine Erfolgsrezepte sind seit Jahren die gleichen: Constantin gibt immer das Maximum und kennt keine Kompromisse. Was er macht, das macht er mit Herzblut. Der FC Sion ist seine grosse Leidenschaft. Ohne Constantin gäbe es den Verein in dieser Form bestimmt nicht. Und was viele nicht wissen: Constantin investiert viel in die Ausbildung von Talenten. Die Infrastruktur mit den Anlagen im Hotel Port d’Octodure in Martigny und dem modernen Sportzentrum in Riddes sind im Bereich des Schweizer Spitzenfussballs einzigartig. Wer für Constantin arbeitet, muss voll und ganz mitziehen. Spürt er auch nur einen Hauch von Widerstand, kann er gnadenlos sein. Er ist ein Kämpfer, geht konsequent seinen Weg und hat eine enorme Ausstrahlung. Er ist ein typischer Walliser. Als Mensch ist er ganz anders. In seinem privaten Leben zeigt er oft Gefühle und ist sehr emotional. Seine Frau und die Kinder bedeuten ihm sehr viel.»

Frédéric Chassot (41), Sportdirektor des FC Sion, Alt-Internationaler

«Ich bin froh, dass ich geschäftlich nichts mit ihm zu tun habe»

«Bei Christian Constantin sehe ich Licht und Schatten. Positiv werte ich sein Durchhaltevermögen, seine Energie und die Dynamik, die er entwickelt. Zwischenmenschlich ist er aber nicht über alle Zweifel erhaben. Auch im Geschäftsleben kommt es immer wieder zu atmosphärischen Störungen zwischen ihm und seinen Partnern oder der Gegenpartei. Denn Constantin – und das weiss ich von Bekannten – ist keiner, der seine Rechnungen sofort bezahlt. Seine Zahlungsmoral ist hie und da haarsträubend. Es kommt vor, dass er die finanzielle Notlage seiner Geschäftspartner schonungslos ausnutzt. Dann zögert er seine Zahlungen so lange hinaus, bis sie jeden Preis akzeptieren. Im Geschäftsleben bewegt er sich häufig an der Grenze zur Illegalität. Ich bin froh, dass ich geschäftlich nichts mit ihm zu tun habe. Denn ich glaube, dass ich als unerfahrener Geschäftsmann gegen ihn den Kürzeren ziehen würde. Constantin ist ein Eigensinniger, einer mit starkem Charakter und einer genialen Kommunikation. Mit seiner schleppenden Art zu reden, kommt er sehr gut an. Und dann sagt er Sätze, da kullert man sich am Boden vor Lachen. So wie er sich inszeniert, macht er den FC Sion zu einem Medienphänomen. Selfmade-Männer wie Constantin haben eine stürmische Art und sind eitel. Deshalb will er sich mit einem neuen Stadion, einem Mega-Projekt, ein Denkmal errichten.

Leider hat er im Wallis für einen Graben gesorgt. Der FC Sion ist nicht mehr der FC Wallis. Viele Oberwalliser gehen, wie ich, nicht mehr an die Heimspiele. Als mein Vetter Alain Geiger noch gespielt hat, bestand das Team mehrheitlich aus Wallisern. Der FC Sion galt bis vor 20 Jahren als Talentschmiede. Und heute? Die Nachwuchsabteilung ist am Boden, weil Constantin versucht, mit jungen Afrikanern Geld zu machen. Er betreibt modernen Sklavenhandel. Identifikation und Teamgeist bleiben auf der Strecke. Constantin ist ein Typ wie Berlusconi. Beide sind theatralische Menschen und erbarmungslose Geschäftsleute.»

Oskar Freysinger (49), Walliser SVP-Nationalrat

«Er ist Fluch und Segen zugleich»

«Eines muss man klar sagen: Gäbe es Christian Constantin nicht, dann gäbe es auch den FC Sion in dieser Form nicht mehr. Natürlich hat er schon viel Geschirr zerschlagen. Die Art, wie er mit den Leuten umspringt, ist schon sehr speziell. Er zögert alles hinaus, er prozessiert an allen Ecken und Enden. Und es ist für einen Verein auch gefährlich, wenn er so diktatorisch geführt wird. Er ist Fluch und Segen zugleich. Aber im Wallis bringt man Constantin mehr Sympathie und Verständnis entgegen als in der restlichen Schweiz. Obwohl man es bedauert, dass es keine Identifikationsfiguren mehr gibt und die Mannschaft wegen der vielen Wechsel kein Gesicht hat.

Die Frage, ob das ganze Gebilde FC Sion irgendwann wie eine Seifenblase platzt, die beantworte ich mit Nein. Constantin ist kein Schaumschläger, er hat Geld und verdient viel Geld. In Montreux hat er an bester Lage Mehrfamilienhäuser gebaut und er hat auch lukrative Aufträge in Paris. Und wenn Constantin das neue Stadionprojekt im Wallis mit dem integrierten Spielcasino realisieren kann, dann wird der FC Sion im Schweizer Fussball angreifen und eine führende Rolle spielen. Das traue ich Constantin zu. Und im Prinzip ist er ja auch vernünftiger geworden. Seit er selber einmal kurz Trainer war, weiss er, wie schwierig dieser Job ist. Diese Erfahrung hat ihm die Augen geöffnet und er entlässt seine Trainer nicht mehr im Monatsrhythmus.»

Georges Bregy (52), zweifacher Cupsieger mit Sion, Meister mit YB, 54-facher Nationalspieler

«Das System Constantin funktioniert»

«Constantin kommt ja aus Martigny. Und Martigny war schon immer eine selbstbewusste Zitadelle des Freisinns, die sich nicht dem konservativen Wallis untergeordnet hat. Martigny hat eine eigene Kultur. Es gibt einen Couchepin und einen Constantin. Beide sind sie Ausdruck dieser eigenständigen Kultur, in welcher auch die permanente Provokation eine Rolle spielt. Man kann den Kopf schütteln über Constantin. Doch man kann nicht verleugnen, dass er etwas bewegt. Ohne ihn wäre der FC Sion kaum in der Super League. Und er fürchtet sich offenbar nicht davor, sich Feinde zu schaffen.

Constantin ist eine Bereicherung für den Schweizer Fussball. Denn Fussball ist Zirkus und Constantin ein guter Zirkusdirektor. Heute spielen vielleicht keine Walliser mehr beim FC Sion. Trotzdem funktioniert das System Constantin. Denn wenn der FC Sion im Cupfinal steht, reden wir von unserem FC Wallis. Zu den jüngsten Entwicklungen: Ich habe das Gefühl, dass er zu viele Spieler hat und deshalb einige loswerden musste.»

Peter Bodenmann (58), Walliser Hotelier, früherer SP-Präsident und -Nationalrat

«Nur brave Befehlsempfänger sind system kompatibel»

«Ich kenne Constantin nicht so gut. Deshalb ist es etwas heikel für mich, ihn zu charakterisieren. Ich versuche, es mal neutral zu formulieren. Constantin setzt sich für seinen Klub ein. Das muss man respektieren. Sodann hat er auf relativ breiter Ebene Support genossen, als er sich, manchmal in Don-Quijote-Manier, gegen Reglemente und Funktionäre aufgelehnt hat. Doch nun richtet er seinen Groll nach innen, was ihm wohl kaum Sympathiepunkte einbringt. Ein Wesenszug, der mir aufgefallen ist: Constantin verliert nicht gerne und ist sich Niederlagen nicht gewohnt. Doch bei Dos Santos und Mitreski musste er nachgeben. Bei Mitreski ging es um steuerliche Aspekte, die Definition des Begriffs «Nettolohn». Dos Santos musste die Schoggi-Busse zurückerstattet werden. Ihm waren mal 2000 Franken vom Lohn abgezogen worden, weil er vor einem Spiel eine heisse Schokolade statt einen Kaffee getrunken hat. Hätten Mitreski und Dos Santos die Rolle des kleinen armen Sünders gespielt, wären sie nicht entlassen worden. Überspitzt formuliert, kann man sagen: Nur brave Befehlsempfänger sind kompatibel zum System Constantin. Ob ich nochmals einen Spieler zu Sion transferieren würde? Ich habe mir das noch nicht überlegt. Es gäbe aber eine Möglichkeit, wie es funktionieren könnte. Nämlich dann, wenn man den Lohnausweis ignorierte. Dann erführe man auch nicht, wofür einem Geld vom Lohn abgezogen wurde.

Ob diese Methode System hat? Ob er bewusst Spieler mit hohen Löhnen ködert, weil er schon die Abzüge kalkuliert? Ich weiss es nicht. Jedenfalls bezahlt Sion gemäss den Verträgen für Super-League-Verhältnisse überdurchschnittlich hohe Löhne. Und einige Spieler haben genug in der Lohntüte, um sich nicht allzu viele Gedanken über die Abzüge machen zu müssen.»

Adrian Bachmann (48), Anwalt der von Constantin entlassenen Spieler Aleksandar Mitreski und Antonio Dos Santos

rch hat geschrieben: Wir spielen auf dem Niveau von Aarau und Bellinzona.

fanatic hat geschrieben:
Positiv: So viele Schweizer sind wohl schon seit 2 Jahren nicht mehr für Sion auf dem Platz gestanden.

ali baba hat geschrieben:Kritisch ist ok - aber warum immer soooooooooooooooooo negativ, lieber Space_Marine??

gorbi hat geschrieben:sorry space, aber Vanins ist in der Schweiz hinter Costanzo vom FCB klar der zweitstärkste Torhüter der Liga.
da kann auch Vailati nichts daran ändern. Er ist ein sehr guter Torhüter, aber Vanins ist nun mal, in meinen Augen, klar besser.
Zudem hat man bei Vanins eine Steigerung feststellen können, wo Vailati irgendwann mal stagniert ist.

ihm ist ganz einfach nur zu danken für die tollen spiele in unserem Team und für die Loyalität gegenüber dem verein.
ich wünsche ihm in SG viel Glück und noch mehr Einsatzzeit.

fanatic hat geschrieben:

flonaldinho hat geschrieben:ich hoffe für Cc dass im germano am 6.februar mal die augen öffnet...

wobei wir mit vanins den klar stärkeren Hüter als Vailati im Team haben.

fanatic hat geschrieben:Der FC Sion wie eh und je...

ocelot hat geschrieben:

Space_Marine hat geschrieben:einer der ganz wenigen highlights in den letzten jahren... auch schön das damals noch ziemlich viele schweizer spieler auf dem platz standen!

stimmt, neben dem aufstieg, der dreimaligen ec-teilnahme und den beiden cupsiegen, wirklich eines der ganz ganz spärlichen highlights in den letzten fünf jahren!

Sion3192 hat geschrieben:Wird das überhaupt von der FIFA bewilligt?

gelten für Testspiele der Nationalmannschaft nicht die gleichen Reglungen wie im UEFA Cup?

Refaldir hat geschrieben:also Marin, Mpenza und Dos Santos würde ich nicht gerade als 08/15 bezeichnen