Mercischön

Genau diese Stelle hat mich auch gestört. Es tönt so als habe der FC Sion erst jetzt durch dieses Theater seine Funktion als Bindeglied zwischen Ober- und Unterwallis wieder gefunden, ich hatte aber in den letzten Jahren nie das Gefühl dass er diese je verloren hätte. Das Gefühl der Benachteiligung, ob zurecht oder nicht, wird jede Saison wieder neu genährt und stärkt die walliser Identität.

Dingsdags und Adailtons Verlängerung ist da wohl die richtige Antwort drauf.

Ich finde auch, dass das jeweilige drum herum eigentlich das interessante am Afrika-Cup ist. Spielerisch reisst einen gerade die Gruppenphase selten vom Hocker.
Unglaublich finde ich was jeweils bei den Gastgebern im Stadion los ist, man sieht dass auch in den nicht traditionellen Fussballländern unglaubliche Begeisterung herrscht. Am lustigsten finde ich das Riesengeschrei das die Äquatorialguineer bei jeder kleinsten Aktion ablassen.
Nur die Vuvuzelas scheinen ein rein südafrikanisches Phänomen zu sein (ob das positiv oder negativ ist, sei dahingestellt).

Allerdings haben gerade Ghana und CIV nicht gerade überzeugt. Auch Marokko das als dritter Favorit am meisten genannt wurde, steht nicht so gut da. Und das Ausscheiden von Senegal zeigt, dass es eben auch in Afrika keine 'Kleinen' mehr gibt. Ausser Gabun, hat auch noch keine Mannschaft mit mehr als zwei Toren Unterschied gewonnen, alle Spiele sehr knapp.

Botswana seh ich nicht so stark, hing mehr damit zusammen dass Ghana sich mit dem 1-Tore-Vorsprung zufrieden gab. Als Überraschung seh ich eher noch den Sudan (gegen die Elefanten) und Äquatorialguinea, das zwar spielerisch begrenzt agiert, aber von der Euphorie in den Stadien getragen wird. Gabuns starker Auftritt seh ich nicht mal unerwartet, die haben grosses Potenzial.

Mein bisheriges Fazit ist, dass der afrikanische Fussball schon Fortschritte macht, weil das Feld näher zusammenrückt, da aber die Grossen scheinbar nicht im gleichen Masse vorwärts kommen, bleiben ihnen im Überkontinentalen Vergleich wohl trotzdem Defizite gegenüber den europäischen und südamerikanischen Spitzenmannschaften.